Freitag, 20. Februar 2009

Sommer in Argentinien

Feuerland 13 Grad, Patagonien 20-25 grad und stuermische Winde, Buenos Aires am 19.2.2009 45 Grad Hitze.

Unsere Reise fuehrte uns durch dieses Sommertheater. Mit einsetzenden starken Regenfaellen fahren wir ueber Staubstrassen Richtung chilenische Grenze, bei San Sebastian (Feuerland). Unterwegs muessen wir unsere Fahrt unterbrechen, da die Erdtrasse glatt wie Schmierseife wurde. Am naechsten Morgen versuchen wir weiter zu fahren, doch in einem lehmigen Strassenstueck rutscht Paulchen mit dem Hinterrad in den Graben. Bald haetten wir uns in der gottverlassenen Gegend festgefahren, aber nach etlichen Versuchen kommen wir wieder frei, und wir fahren zur Faehre von Bahia Azul nach Punto Delgado. Am Faehranleger steht eine kilometerlange Autoschlange, da das Schiff wegen Sturm die Magellanstrasse nicht passieren kann. Wir drehen um und machen einen Zwischenstopp umgeben von alten Minenfeldern, ausdem Grenzkonflickt 1978 zwischen Chile und Argentinien, direkt an der Magellanstrasse.Beim Beobachten des Schiffsverkehrs sehen wir ploetzlich den grossen Autotransporter CSAV Rio Imperial, mit dem Paulchen von Veracruz (Mexiko ) nach San Antonio (Chile) transportiert wurde. Da sage mal Einer, es gaebe keine Zufaelle !!

Am naechsten Morgen ist der Sturm vorbei,wir sausen ueber die Magellanstrasse und sind froh alle Staubstrassen hinterunsgelassen zu haben, besonders Paulchen. Auf den Geroellstrassen hatten wir mit den Reifen keinerlei Probleme. Jedoch nach tausenden Kilometern auf der Staubstrasse fahren wir uns auf den ersten Kilometern Asphalt einen Nagel ein. Der Platten wurde schnell repariert, trotz Sonntag.

Unsere Reise in den Norden fuehrte uns in den Parque National Monte Leon, mit 50000 Magellanpinguinen, 300 dort staendig lebenden Seeloewen und vielen Kormoranarten

Weiter geht es ueber die Ruta 3 durch die endlose Pampa, wo wir unzaehlige Guanacos und Nandus ( Laufvoegel ) sehen. Die Ruta 3 fuehrt uns auch zur Reserva Punta Tombo, wo die weltweit groesste Magellanpinguinkolonie der Welt ist, mit 500 000 bis 2 000 000 Tieren. Wo man hinschaut watscheln Pinguine.
Wir fahren weiter auf die Halbinsel Valdes. Diese Halbinsel ist ein Tierparadies.
Man kann jetzt im Januar tausende von Seeloewen, Seeelefanten,Orkawale und natuerlich auch Pinguine beobachten.Die maenlichen Seeelefanten sind 5 bis7 Meter lang und wiegen bis zu 4500 Kg.
Das groesste Naturschauspiel findet in der Zeit von Juli bis Dezember statt, wenn die grossen Bartenwale kommen , namens Ballenas Franka Austral. Die bis zu 16 meterlangen Tiere kommen dort seit Jahrtausenden zur Paarung hin.

Am 29.1. fahren wir weiter ueber die langweilige,eintoenige Ruta 3 nach Viedma und Carmen de Patagonia, wo Paulchen an einem Tankstellenwaschplatz vom Schlamm befreit wird,an die Kueste zum Balneario El Condor. Die ganze Zeit begleitet uns der patagonische Wind, der ganz schoen nervig sein kann.

Ueber Olavaria und Las Flores geht es zur Laguna Chascomos, wo wir auf dem Campingplatz Monte Corti jede Menge Platz und Zeit haben Paulchen fuer die Verschiffung startklar zu machen. Fuer den 8.2. haben wir das Hotel Impala in Buenos Aires gebucht. Als wir quasi mit den ganzen Vorbereitungen fertig sind, erreicht uns die schlechte Nachricht, dass die Grande San Paolo wegen Sturm in Bilbao festhaengt und der Termin sich fuer die Verschiffung auf den 24.2. verschiebt. Dies bedeutet eine weitere Woche in der Grossstadt Buenos Aires zu verbringen.

Paulchen wird auf einem sicheren Platz abgestellt und wir sehen uns die Stadt an.
Buenos Aires schlaeft eigentlich nie und immer ist in den Stadtvierteln, die wir ausgiebigst erwandern einiges los.

Nach einer Woche starten wir am 15.2. zu den Wasserfaellen nach Iguazu.
Drei Tage lang besichtigen wir dieses Naturschauspiel. Es sind die weltgroessten Wasserfaelle. Der Rio Iguazu stuerzt auf einer Breite von 2700 Metern ueber einen Granitabsatz 70 Meter in die Tiefe. Die Gischt durchnaesst uns bis auf die Haut und richtig nass werden wir bei einer Schlauchbootfahrt, direkt in die Faelle hinein.

Gestern am 19.2. haben wir Paulchen im Hafen abgegeben. Die ganze Abwicklung dauerte ca. 7 Stunden bei 40 Grad im Schatten, und wir waren dementsprechend geschlaucht.

Unsere Tage auf diesem Kontinent sind jetzt gezaehlt. Am 23.2. fliegen wir nach Rom und dann am 4.3. weiter nach Hause.